Montag, 15. Juli 2013

Dieser Weg...

Das Schuljahr ist um und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich meinen Blog absolut und unverantwortlicherweise vernachlässigt habe wie eine in der Ecke vergessene Zimmerpflanze....
Das letzte Schuljahr, das mein erstes als Klassenlehrerin einer 7. Klasse (25 SuS von 18 verschiedenen Schulen, hauptsächlich von umliegenden Gymnasien) war, stellte sich als eine Herausforderung auf allen Ebenen dar:

Ich musste mich nicht nur innerhalb kürzester Zeit in einem glücklicherweise noch sehr kleinen Kollegium zurechtfinden und Kontakte knüpfen, an der Schule meinen Arbeitsplatz gestalten und organisieren, sondern vielmehr wie ein D-Zug in meiner Klasse einfahren und mit vollem Tempo Struktur und Beziehungen aufbauen. Meine Klasse war wie ein buntes Wollknäuel mit vielen Knoten und losen Enden, das wir erst auseinanderzupefen mussten, wobei leider der ein oder ander Wollfaden mal zerriss und wieder neu verknotet werden musste, um nun so langsam aber sicher damit zu beginnen, etwas aus der Wolle zu stricken. Es war oft zum Verzweifeln, ich hatte keine Ahnung, wo das Knäuel begann oder endete, ob ich es jemals schaffen würde, nicht alles zu zerreißen und der Griff zur Schere ging mir in den schwächsten Momenten auch mal durch den Kopf. Wie gut, dass ich so einen tollen Kollegen an meiner Seite habe, der mich immer wieder dazu zwang, mich mental aus dem Wollwirrwarr zu lösen, um meine Kraft wieder aufzuladen (die nach dem Ref eh nicht mehr voll geladen war...).

Mit jedem Tag, das kann ich nun in der Retrospektive sagen, lockerte sich das Knäuel und damit auch ich. Ich habe in den letzten Monaten viel über mich als junge und neue Lehrerin gelernt, habe alte Knoten gelöst und neue entdeckt (,die manchmal auch durch meine eigene Unachtsamkeit entstanden sind-- ähem--) und habe total viel mit meinen Schülern gelacht. Ich nehme mich selber nicht so ernst, die Sorgen und Nöte meiner Klasse jedoch schon, weiß aber auch immer besser, wo die Grenzen liegen und ich mich aus den Angelegenheiten herausziehen muss.

Vor uns liegt nun Klasse 8: Klassenreise, Berufsorientierung, Praktikum, jede Menge Arbeit und die Hauptsache dabei für mich ist: alles geht besser, wenn wir es gemeinsam mit einem Lachen im Gesicht angehen!
Ich freu mich!