Samstag, 21. April 2012

Jahrgangsübergreifendes Lernen

Ich unterrichte an meiner Grundschule in zwei Lerngruppen: Klasse 0,1,2 und 3,4. Zu Anfang hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, was das jüL für mich zu bedeuten hat. Ich hatte eine vage Idee, dass es sehr viel um Differenzierung gehen wird. Jedoch muss ich gestehen, dass "Differenzierung" nach meinem Studium eher bedeutete, dass ich darauf achte, mehr als nur ein Arbeitsblatt zu konzipieren und offene Arbeitsaufträge zu formulieren. In der GS-Praxis sieht das Ganze eher etwas anders und sehr viel komplexer aus.
Ein Beispiel: Meine 0,1,2-LG besteht aus 16 SuS, von denen eine Schülerin als Muttersprache Deutsch vorzuweisen hat. Diese Schülerin ist allerdings ein I-Kind. Somit hat sich für meinen Unterricht als Planungsgrundlage folgendes ergeben: Wie kann ich es als Berufsanfängerin in der Ausbildung schaffen, dass möglichst alle meine SuS 1. Spaß am Lernen haben, 2. etwas mitnehmen und 3. im Boot sind? Differenzierung bedeutet eben mehr als nur eine "offene Aufgabenstellung". Es bedeutet für mich, dass wir gemeinsam auf unsere persönliche Art und Weise einen Zugang (in diesem Fall) zur englischen Sprache finden und weiterentwickeln. Ich habe in der GS-Didaktik gesucht und gefunden: Rituale, die Sicherheit geben, die immer wiederkehren, die motivieren und die vor allem Spaß machen und "bewegen".
Imgrunde ist es das Wichtigste, alle SuS der LG zu kennen und zu wissen, wie sie lernen und auf einen reagieren.. Gerade  im jüL kommt es vor allem darauf an, einen differenzierten Blick auf Unterricht zu gewinnen.